Was ist Spyware?

Beim Chatten oder dem Shoppen übers Internet, werden immer mehr private Daten preisgegeben. Kriminelle setzen dabei häufig auf Spyware, um die Daten zu stehlen. Was Spyware ist können Sie hier nachlesen.

In Chatrooms oder Social-Media-Portalen (z.B. Facebook, Twitter) breiten wir meist unser gesamtes Leben aus. Sollten wir mit unseren persönlichen Daten nicht behutsamer umgehen? Denn dieser fast sschon sorglose Umgang hat zur Folge, dass die Internetkriminalität immer weiter zunimmt. Viele User des Webs aber auch ganze Unternehmen sind an Ihren Daten höchst interessiert. Hier kommen sogenannte Spyware Programme zum Einsatz, welche sich auf Ihrem Computer einnisten können und gezielt Informationen und Daten nach außen weiterleiten können. Da stellt sich dann nur noch die Frage: Harmlos oder brandgefährlich?

Spyware – das steckt hinter dem Begriff

Das Wort Spyware stammt aus dem Englischen. Es setzt sich aus den Wörtern „spy-„ für ausspionieren und „-ware“ als Abkürzung für Software, also ein Programm für den PC zusammen. In Deutschland spricht man auch von Späh- oder Schnüffelsoftware. Diese Programme werden von Experten entwickelt, um die individuelle Nutzung eines Users nach außen hin weiterzuleiten. Nachdem sich die Spyware auf einem Computer (meist selbstständig und ohne Wissen des Nutzers) installiert hat, ist sie in der Lage, das jeweilige Nutzungsverhalten des Users an den Hersteller der Software oder an Dritte weiterzuleiten. Dieses unbemerkte Auskundschaften kann dann beispielsweise zur Inerfahrungbringung von Online Zugängen und Kennwörtern von kriminellen Vereinigungen ausgenutzt werden.

In einigen Fällen leitet die Spyware aber auch keine Informationen nach außen, sondern nutzt die Daten selbstständig um gezielte Werbebotschaften an den User weiterzuleiten. Beispiele hierfür sind die Einblendung von sogenannten Pop-Ups oder die Zusendung von E-Mails. Die Software analysiert die jeweiligen Präferenzen durch das Ausspähen von angesehenen Shoppingwebsites (z.B eBay, Zalando). Eine solche Spyware ist oft harmlos und dient nur kommerziellen Zwecken. Dennoch ist es für den Verbraucher wohl besser zu wissen, welche Software genau auf seinem Rechner installiert ist und welche seiner Daten weitergeleitet werden.

Ziel der illegalen Spyware ist es nicht nur sich erfolgreich auf einem Rechner zu installieren, sondern auch über einen möglichst langen Zeitraum unentdeckt zu bleiben. So kann eine Software oft jahrelang unentdeckt möglichst viele Informationen weiterleiten. Dabei muss die schädliche Software sowohl das Antivirenprogramm, als auch den Nutzer austricksen.

Hinweis: Pop-Ups sind aufspringende Werbefenster. Entweder aktiviert bereits das aufrufen der Internetseite das Werbefenster oder aber eine andere Aktion auf der Seite. Wollen Sie zum Beispiel die Seite verlassen, öffnen sich häufig Aufforderungen um einen Newsletter zu bestellen. Auch hierbei handelt es sich um Pop-Up Fenster.

Folgen von Spyware Attacken

Schenkt man den weltweiten IT-Experten Glauben, nimmt die Anzahl der Angriffe durch Spyware in den letzten Jahren drastisch zu. Betroffen sind sowohl die Computer von Privatpersonen, als auch von Unternehmen. Die Folgen der Angriffe können unterschiedlicher Intensität sein. Im schlimmsten Fall spioniert die Software wichtige Passwörter, wie die des Online Bankings, aus und leitet dies an Unbekannte weiter, welche das Girokonto komplett leerräumen.

Aber auch Kennwörter von Einkaufsplattformen können ausgespäht werden um auf fremde Rechnungen teure Artikel zu erstehen. Andererseits kann die schädliche Software auch dazu führen, dass der Systemablauf des Computers massiv durch Installation weiterer Schadsoftware eingeschränkt und sogar zur Unnutzbarkeit des Rechners führt. Aber auch nervtötende Veränderungen, wie das Austauschen der Startseite des Browsers (Internet-Exploxer, Mozilla Firefox) können durch Spyware verursacht werden.

Startseite Google
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Startseite Conduit
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Im linken Bild die normale Startseite von Google, im rechten Bild die durch die Spyware geänderte Seite von Conduit.

Der oft heimliche Weg auf den Rechner

Doch wie gelangen die schädlichen Programme auf Ihren Computer? Zunächst einmal muss bei legaler Software, also beispielsweise Programme die Ihre individuellen Shoppingpräferenzen, die Erlaubnis des Users eingeholt werden. Jedoch handelt es sich oft um Kleingedrucktes und versteckte Inhalte.

Illegale Spyware gelangt oft auf den Computer als Anhang einer E-Mail oder als Trojaner. Die Installation erfolgt im Hintergrund, so dass Sie hiervon ebenfalls nichts bemerken. Danach können Sie die schädliche Software manchmal durch gewisse Anzeichen erkennen, die jedoch auch anderen Ursprungs sein können. Eindeutige Zeichen gibt es selten. So kann es sein, dass der Computer deutlich an Leistungsfähigkeit abnimmt. Besonders das Surfen im Internet läuft schleppend. Auch das automatische Öffnen von Werbung vor Öffnung des Browsers oder völlig sachfremd zur besuchten Seite, können ein Hinweis sein. Ebenfalls verdächtig sind sogenannte Toolbars oder ähnliche Zusatzprogramme des Browsers. Alle Veränderungen am Computer, welche offensichtlich nicht von Ihnen selbst bedingt sind, sind als Warnzeichen zu verstehen!

Add-On: Superfish Window Shopper

An dieser Stelle wäre der Superfish Window Shopper zu nennen. Das Programm ermöglicht eine „visuelle Suche“ und basiert auf einer eigenen Bild-Erkennungssoftware. Sie suchen also nach einem Kleidungsstück oder nach neuster Technik. Der normale Ablauf ein Angebot wird angezeigt und Sie gehen direkt auf den Onlineshop. Ist die Superfish Window Shopper Software installiert zeigt das Programm ähnliche Produkte an und entführt Sie eigentlich zu einem ganz anderen Shop. Dieses Programm ist für alle gängigen Internetbrowser als Erweiterung verfügbar, kommt aber meist in Verbindung einer sinnvollen Software daher.

Superfish Window Shopper

Im Bild (rot markiert) ist gut zu erkennen, dass obwohl man sich auf der Amazon-Seite befindet, zu einem anderen Shop weitergeleitet werden soll. Meistens soll das durch Lock oder Dumpingangebote erreicht werden.

Toolbar:

Gerade Toolbars sind häufig schnell installiert, doch nur die wenigsten bieten dem Nutzer auch einen sogenannte Mehrwert. Toolbars sind nichts anderes als Symbolleisten, die sich als besonders nützlich präsentieren. Dennoch verbirgt sich gerade hier sehr oft Spyware, die vollkommen unentdeckt ihren Dienst verrichtet. Sehr bekannt sind zum Beispiel die Ask-Toolbar oder die Babylon Toolbar.

Ask-Toolbar

Diese stehen sehr häufig in der Kritik und sind so oft als Spyware benannt. Eigentlich handelt es sich bei Ask um eine Suchmaschine, die allerdings vorzugsweise Suchergebnisse von Händlern oder Abo-Angebote auswirft. Ähnlich sieht es mit der Babylon-Toolbar aus, die Suchanfragen werden häufig auf irrelevante Seiten umgeleitet. Der Nutzer wird in seiner eigentlichen Suche derart stark beeinflusst, dass nicht mal ein einfacher Zugriff auf die Suchergebnisse klappt. Doch wer dann einfach die hartnäckigen Toolbar deinstallieren will, wird feststellen müssen das es gar nicht so einfach ist. Hier hilft dann nur das Antivirenprogramm weiter um die Infektion zu löschen.

Schutz vor Spyware

Wer sich gegen Spyware auf seinem Computer schützen möchte, sollte vor allem nach dem Grundsatz handeln: Vorsicht ist besser als Nachsicht! Ein erster wichtiger Schritt ist es, eine gutes Antivirenprogramm und eine Firewall zu installieren und diese stets auf dem aktuellen Stand zu halten. Diese verfügen fast immer über die Möglichkeit automatischer Updates! Das Gleiche gilt aber auch für das Betriebssystem und den verwendeten Internetbrowser! Die Einstellungen direkt im Browser sollten auf die maximalen Sicherheitsleistungen angepasst werden. Trotz dieser Sicherheitsvorkehrungen können Sie auch bei der täglichen Benutzung diverse Fallen im Internet vermeiden.

  • Öffnen Sie niemals E-Mail Anhänge von unbekannten Absendern!
  • Akzeptieren Sie keine Bedingungen unbekannter Websites.
  • Nutzen Sie Programme zur Analysierung unbekannter Websites vor deren Besuch.

Add-On: WOT

Natürlich können Sie nicht alle Internetseiten und Portale erst stundenlang analysieren. Denn zum einen fehlen Ihnen dafür einfach gewisse Kenntnisse und zum anderen will man meist schnell ein Suchergebnis aufrufen. Um eine fundierte Aussage treffen zu können, gibt es unter anderem Add-Ons die über einen Reputations- und Rezensionsservice für Websites verfügen.

WOT Website Analyse

Dazu wird Ihnen neben den Suchergebnissen einfach ein Ampelsymbol (roter Pfeil) angezeigt welcher Website Sie vertrauen können. Darüber hinaus lassen sich Werbeeinblendungen (Pop-Ups) deaktivieren oder aber auch eine zusätzliche Kindersicherung einrichten. Hier erfahren Sie wie man einen Jugendschutz und Kindersicherung über Windows einrichten kann.